Schon im März berichteten wir hier über unser Kooperationsprojekt „tell me your story“, welches wir gemeinsam mit der Jugendberufshilfe Düsseldorf konzipiert haben. Nach einer Corona bedingten Unterbrechung des Projekts von Mitte März bis Mitte Mai und einer Sommerpause im August kommt das Projekt nun mit etwas Verzögerung in die heiße Phase.
Zur Erinnerung: Bei dem Projekt wollen wir mit Jugendlichen und jungen Menschen, die verschiedene Maßnahmen in der Jugendberufshilfe besuchen, kreativ und inhaltlich arbeiten. Ziel ist es, diese gegen Verschwörungsmythen, Diskriminierungen und Hass im Netz zu sensibilisieren. Das soll sie auch im „Reallife“ wachsam machen besonders in Fragen des Antisemitismus. Dabei werden wir vor allem mit den kreativen Methoden des Rap und der bildenden Kunst arbeiten.
Mit insgesamt sechs Gruppen haben wir bereits unsere inhaltlichen Workshops zu den Themen Judentum und Antisemitismus durchgeführt. Weitere werden in den kommenden Wochen noch folgen. Anders als vorab vermutet zeigen sich bei den meisten Teilnehmer*innen bis jetzt weniger starke antisemitische Vorurteilsstrukturen als viel mehr eine Menge Unwissenheit über Jud*innen, ihre Religion, ihre Verfolgung und ihre Diskriminierung. Durch die Workshops erhielten die Jugendlichen die Möglichkeit, eine Menge über jüdisches Leben dazuzulernen und zu erkennen, dass sich der Alltag vieler jüdischer Jugendlicher in Deutschland kaum oder gar nicht von ihrem eigenen unterscheidet. Darüber hinaus konnten sie ihren Blick für antisemitische Vorurteile schärfen.
Wie erwähnt umfasst das Projekt nicht nur die Inhaltsarbeit. Seit September gibt es auch den regelmäßig stattfindenden Kunst- und Raptreff, zu dem die besonders interessierten Jugendlichen kommen und sich kreativ ausprobieren können. Bis Ende Februar 2021 sollen in diesen Treffs künstlerische Werke in Form von Bildern, Fotos, Videos und Rapsongs entstehen, die sich weiter mit den Themen Hass, Diskriminierung, Verschwörungsmythen und Antisemitismus beschäftigen, frei nach dem Motto: „Aus der Geschichte lernen um Geschichte zu schreiben“.
09/20, Tiemo