Zweimal haben wir im letzten Jahr über unser Projekt „tell me your story – Brücken schlagen mit Rap und Kunst im Rahmen der Wertevermittlung im Wertedialog“ berichtet. Vor kurzem ist das Projekt mit einer Abschlussdokumentation beendet worden.
Trotz der Corona-Pandemie konnte durch die Projektarbeit eine Menge erreicht werden. Insgesamt haben wir mit mehr als 90 Jugendlichen der Jugendberufshilfe Düsseldorf zu den Themen „Jüdisches Leben in Deutschland“ und „Antisemitismus“ gearbeitet. In einer Zeit in der Verschwörungstheorien Hochkonjunktur haben und der „Nahost-Konflikt“ wieder aufflammt, nehmen antisemitische Äußerungen und Handlungen zu. In unserem Projekt konnten wir feststellen, dass auch viele Jugendliche, die die Jugendberufshilfe besuchen, anfällig sind für antisemitische Vorurteile. Meist nicht aus Überzeugung, sondern häufig aus Unwissenheit und Mangel an Kontakt zu jüdischen Menschen. In unseren Workshops haben wir die Informationslücken schließen können. Auch wenn wir in unseren kreativen, insbesondere den musikalischen Mitteln durch die Corona-Maßnahmen stark eingeschränkt waren, so hat sich das Konzept letztlich sowohl künstlerisch als auch inhaltlich bewährt.
Ab August 2021 geht das Projekt unter dem Titel „Für mich und Andere – kreativ und empowernd gegen Diskriminierung und Antisemitismus“ in die nächste Runde. Dann wollen wir noch stärker an die eigenen Diskriminierungserfahrungen der Jugendlichen anknüpfen, Begegnungen mit jüdischen Menschen ermöglichen und, mit hoffentlich weniger starken Einschränkungen durch die Corona-Pandemie, den Fokus vor allem auf die kreative Auseinandersetzung mit dem Thema legen.
03/21, Tiemo