Die Schule hat wieder angefangen. Zwar ist die Maskenpflicht im Unterricht ungewöhnlich bzw. anstrengend und die Verhaltensregeln zur Sicherheit der gesamten Schulgemeinschaft noch gewöhnungsbedürftig, aber immerhin existiert wieder ein gemeinsames Schulleben und damit auch wieder eine Alltagsroutine für die jungen Menschen. Die Schüler*innen blicken jedoch auf ein instabiles und chaotisches Schulhalbjahr zurück. Die Versuche, Online-Unterricht anzubieten, gelang an den Schulen unterschiedlich. Zu Hause hat zudem die Gewährleistung eines guten Lernklimas und ausreichender technischer Ausstattung viele Familien vor Herausforderungen gestellt.
All diese Begebenheiten dürfen nicht vergessen werden, wenn wir als Expert*innen für Workshops (an Schulen) gebucht werden. Mitte August fand an der Ida Noddack-Gesamtschule in Wesel mit der 6. Jahrgangsstufe unser Teambildungstraining „Gemeinsam statt Einsam“ statt. Organisiert von der zuständigen Respekt-Coachin des Jugendmigrationsdienst Wesel / Dinslaken wurden pro Klasse eintägige Workshops zu den Themen gewaltfreie Kommunikation, Gruppenstärkung und Rollenreflexion durchgeführt. Im Rahmen der Workshops haben sich die Schüler*innen mit Gruppendynamik beschäftigt und wurden in diversen Übungen aus der eigenen Komfortzone herausgelockt, um die eigene Rolle in Gruppen wahrzunehmen und zu reflektieren. Als Oberthemen wurden Zusammenhalt und Kommunikation thematisiert, um die Klassengemeinschaft zu stärken.
Die Workshops waren für unsere Expertin sowohl energiegebend als auch herausfordernd. Die Arbeit mit Jugendlichen ist unsere Leidenschaft! Dem endlich nach monatelanger Pause wieder nachgehen zu können, erfreut und motiviert uns sehr. Dennoch sind auch wir vor die Herausforderung gestellt, unser Programm den Corona Regelungen anzupassen. Das bedeutet: ausprobieren, modifizieren, weitermachen! Es bedeutet aber auch, die Bedürfnisse der Schüler*innen wahrzunehmen und anzuerkennen, dass es auch für sie aktuell anstrengend sein kann, zurück in den Schulalltag zu finden und wieder Routinen aufzubauen.
Die Pandemie ist noch lange nicht vorbei, daher müssen wir sie in unsere Arbeitsweise einbauen und die Aufnahmefähigkeit der Jugendlichen unter diesen besonderen Bedingungen mit einkalkulieren. Ein Glück sind Kohlköpfe für ihre Flexibilität und Anpassungsfähigkeit bekannt! Challenge accepted.
09/20, Asal