Von gesellschaftlicher Partizipation und bunten „Bauglötzchen“

Jugendliche interessieren sich nicht für das, was in der Welt passiert, sondern nur für sich selbst. Oft gehört und trotzdem, unserer Meinung nach, völliger Quatsch. Ein Beispiel dafür waren die Antiterrorblöcke in der Düsseldorfer Altstadt. Aufgestellt um das Schlimmste zu verhindern, wurden sie schnell zu einem betongrauen Mahnmal, welches darauf hinwies, was alles passieren könnte. Um das zu ändern, trugen ein paar Jugendliche gemeinsam mit kohleG an den Düsseldorfer Jugendrat die Idee heran, diesen Zustand mit künstlerischen Mitteln zu ändern.

Die bürokratischen Mühlen mahlten langsam, aber im Mai 2019 wurden endlich Pinsel, Farben und Spraydosen gezückt. Circa 15 Jugendgruppen und Organisationen machten sich daran einen Block nach ihren Vorstellungen zu verändern. Anna unterstützte als Künstlerin zwei Gruppen bei der Visualisierung und Umsetzung ihrer Ideen für ihren eigenen Block am Burgplatz. Die eine Gruppe gestaltete mit Acrylfarben einen Block zum Thema „alternative Lebensformen“ mit ihren Visionen zum Leben auf einem Planeten komplett aus Wasser oder in Form einer gepunkteten Teekanne. Die andere Gruppe beschäftigte sich mit den Fragestellungen „Was spielt Streetart für eine Rolle für den Stadtraum?“ oder „Wie wollen wir als junge Menschen im Stadtraum wahrgenommen und repräsentiert werden?“ und setzte diese in Graffitis um.

Das Grande Finale war eine Abschlussaktion im Café Franzmann, bei welcher nicht nur die kohleG Blöcke, sondern auch die der anderen Jugendgruppen und -organisationen aus Düsseldorf präsentiert wurden. Die Düsseldorfer Altstadt ist also ein bisschen kreativer und bunter geworden, weil sich Jugendliche mit verschiedenen Hintergründen, Erfahrungshorizonten und künstlerischen Ansätzen als Gruppe organisiert haben um ihren Lebensraum ein Stück weit zu verbessern.

05/19, Anna

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