Na! – Abschluss des Projektes „Check what you expect“

Wie merke ich eigentlich, dass ein*e (Schul)freund*in auf mich steht? Wie komme ich aus der „Friendzone“ heraus? Ist … normal? Wann ist der richtige Zeitpunkt, um meine Freund*in zu fragen, ob ich bei ihr übernachten kann? Dies sind einige der Fragen die Anna, Marina und Tiemo bei der Durchführung des sexualpädagogischen Projektes „Check what you expect“ begegneten. Teilweise anonym in Schriftform, teilweise im Vieraugen- oder im Gruppengespräch geäußert. Fast immer mit großer Dringlichkeit und Offenheit, über die Themen Flirten & Daten zu sprechen, und oft interessiert an der Expertise der Sexualpädagog*innen und der eigenen Peergroup.

Von Juli 2024 bis Februar 2025 waren wir in Berufskollegs, Förderschulen, Berufsorientierungsmaßnahmen und Jugendfreizeiteinrichtungen unterwegs. Wir sprachen mit gemischtgeschlechtlichen Gruppen, mit Schulenklassen, mit Mädchengruppen und mit Jungengruppen. Wir kamen selbst im gemischtgeschlechtlichen Tandem oder als „Safespace“ als rein weibliches Team, je nach Bedarf. Egal, ob wir mit 14Jährigen in Garath oder mit 19Jährigen in Unterbilk sprachen, männlich oder weiblich oder alles dazwischen, die Themen waren so vielfältig wie die Menschen selbst, aber was alle verband, war vor allem Unsicherheit. Wie merke ich eigentlich meine Grenzen? Kann ich die bei anderen „lesen“? Ist … nur bei mir so?

Wir haben versucht, die Jugendlichen mit all ihren Fragen abzuholen, mit ihnen ins Gespräch zu kommen und auch einen Austausch mit der eigenen Peergroup zu ermöglichen. Gemeinsam sind wir zu der Erkenntnis gekommen, „normal“ gibt es nicht und alle sind sich unsicher. Wenn man jemanden kennenlernen möchte, muss man sich ein bisschen überwinden, sollte aber gleichzeitig versuchen, bei sich selbst zu bleiben und auch die Grenzen von anderen nicht unbedacht zu übertreten. Der absolute Super-Premium-Tipp ist → FRAGEN. Im Zweifelsfall immer: „Darf ich dich was fragen?“, „Darf ich dich küssen?“, „Ist es ok, wenn ich dich hier berühre?“- Consens is key!

Das Projekt „Check what you expect“ ist im Februar 2025 zu Ende gegangen, es wurde auch darüber berichtet:

Rheinische Post

Tonight

Der Bedarf ist unverändert groß, das Thema Prävention sexualisierter Gewalt von enormer gesellschaftlicher Relevanz. Wir bleiben dran, neue Projekte und Konzepte für 2025 und darüber hinaus sind in Planung.

02/2025, Anna