Mädchenarbeit bedeutet für uns, Räume zu schaffen, in denen Mädchen einfach sie selbst sein können. Einen Raum zu öffnen, wo sie Ihre Gedanken, Fragen, Unsicherheiten und Stärken teilen können. Im Alltag begegnen Mädchen oft widersprüchliche Rollenbilder und gesellschaftliche Vorstellungen davon, wie sie zu sein haben. Umso wichtiger ist es, dass sie darin bestärkt werden, dass sie herausfinden: wer bin ich und was brauch ich. Dafür braucht es geschützte Räume, in denen Mädchen Vertrauen in sich selbst entwickeln.
Im Herbst 2024 haben wir einen Workshop zum Thema Einverständnis bei Pro Mädchen angeboten. Unser Ziel war es, den Mädchen zu helfen, ihre Grenzen und Bedürfnisse besser zu erkennen und zu schützen und dieses Gefühl von Selbstsicherheit auch in ihren Alltag zu integrieren.
Im ersten Teil des Workshops ging es darum, mit theaterpädagogischen Methoden körperlich und sprachlich gemeinsam zu erkunden: Wie fühlt es sich an, „Nein“ zu sagen? Wann ist ein „Ja“ echt? Wie erkenne ich, wenn mir Raum genommen wird oder ich Raum nehmen möchte? Wie viel Nähe und Distanz brauche ich?
Im zweiten Teil des Workshops haben wir den Fokus auf den Austausch über Freundschaft und Liebe gelegt, da hier Themen wie Grenzen und Bedürfnisse besonders wichtig sind. Die Mädchen hatten die Möglichkeit, anonym Fragen zu stellen, die wir anschließend gemeinsam besprochen haben. Dabei ging es um Themen wie: „Wie merke ich, dass ich jemanden mag?“ oder „Was tu ich, wenn ich mich unwohl fühle?“ Das sind Fragen, die oft unbeantwortet bleiben, aber viele beschäftigen. Diese haben wir in einem sicheren Rahmen aufgefangen und besprochen.
Mädchenarbeit heißt für uns: zuhören, stärken, ernst nehmen und den Mädchen helfen, ihren eigenen Raum zu finden und diesen auch in ihrem Alltag zu bewahren.
10/2024, Marina