Kalt, aber vor allem nass war es in diesem Winter. Für unser Streetworkteam hieß es daher, sich nicht nur warm, sondern vor allem auch regenfest anzuziehen. Dazu wurden schon im Sommer ein paar Regencapes und Regenschirme angeschafft. So ging es auch an den Wintertagen voll ausgestattet mit Rucksack, inkl. Snacks, Getränken, Erste Hilfe Materialien, Kotztüten und Flyern an den Frei- und Samstag-Abenden die Rheinuferpromenade entlang in die Altstadt.
Während im November trotz des Wetters noch Einiges los war, und viele Jugendliche dem Wetter trotzten, flaute das Geschehen ab Dezember merklich ab. So waren es über den Winter vor allem die Einzelfallhilfen im Streetworkbüro auf der Kronprinzenstraße, Begleitungen von jungen Menschen zu Ämtern oder anderen Institutionen und die Spezialeinsätze an Silvester und Karneval, die unsere Streetworker:innen herausforderten.
Silvester waren wir mit insgesamt sechs Fachkräften in drei Teams unterwegs und erlebten vor allem in der Zeit zwischen 0 Uhr und 2 Uhr einen intensiven Einsatz. Zwischen Böllern, Raketen und Feuerwerkspistolen kämpften sich unsere Teams durch die Menschenmassen an der Rheinuferpromenade, um nach potentiellen Konflikten zu schauen und die Kolleg:innen vom Ordnungsamt und den Sanitätsdiensten bei der Betreuung und Versorgung von Minderjährigen zu unterstützen.
In insgesamt vier Fällen konnten unsere Streetworker:innen Unterstützung leisten und auch bei verschiedenen Konfliktsituationen schlichtend eingreifen. Insgesamt blieb die Silvesternacht in der Altstadt und am Rheinufer aber zum Glück überwiegend friedlich, so dass auch die Polizei am nächsten Tag keine herausragenden Vorfälle zu berichten hatte.
An den Karnevalstagen, von Altweiber bis Rosenmontag, unterstützten unsere Streetworker:innen wie schon im letzten Jahr die Einsatzkräfte von Feuerwehr, Sanitätsdiensten, Polizei und Ordnungsamt durch die Betreuung einer Kinder- und Jugendsammelstelle im Rathausinnenhof.
Unsere pädagogischen Fachkräfte betreuten dort insgesamt 79 Kinder und Jugendliche (2023: 83) zwischen 11 und 17 Jahren aus Düsseldorf und anderen Kommunen in Nordrhein-Westfalen. Die Meisten wurden von den Sanitätsdiensten übergeben, auch Polizei und Ordnungsamt brachten Kinder und Jugendliche zur Sammelstelle. Einige kamen selbstständig oder in Begleitung von Freud:innen zum Innenhof und wurden dort von unseren Streetworker:innen freundlich in Empfang genommen.
Die meisten jungen Menschen konnten an ihre Erziehungsberechtigten übergeben werden. Einige durften die Sammelstelle eigenständig oder in Begleitung von Freund:innen wieder verlassen. In ein paar Fällen mussten Jugendliche auch ins Krankenhaus gebracht werden.
Viele Eltern sowie die Kinder und Jugendlichen selbst zeigten sich sehr dankbar über die Unterstützung unserer Streetworker:innen. So wurde niederschwellig bei der Ausnüchterung geholfen, beruhigt und deeskaliert. Mit Getränken und Snacks, aber vor allem mit offenen Ohren für ihre Anliegen und Sorgen standen unsere Streetworker:innen den Kindern und Jugendlichen zur Seite, während sie auf ihre Erziehungsberechtigen warteten.
03/2024 Tiemo