Konfrontative Pädagogik und Systemisches Anti-Gewalttraining – ein Erfahrungsbericht

Über insgesamt sechs Monate haben sich unsere Streetworker Derick Addy und Tiemo Imhof von Andreas Sandvoß vom Institut für konfrontative Pädagogik zu Trainern in den Bereichen systemisches Anti-GewaltTraining® und Deeskalations-Training weiterbilden lassen. Ziel des Trainings ist laut Selbstbeschreibung des Instituts „nicht die Gewaltfreiheit, sondern das Erkennen und Bearbeiten von ungewollten wie gewollten Eskalationsprozessen, das Erkennen und Akzeptieren von Grenzen und die Bearbeitung von Neutralisierungstechniken.“ Zu diesem Zweck kommen in der Ausbildung neben den gängigen Techniken aus der sozialen Gruppenarbeit auch Methoden aus der Gestalttherapie und dem Psychodrama, der provokativen Therapie und der Verhaltenstherapie, sowie der Abenteuer- und Erlebnispädagogik zur Anwendung. „Gebündelt werden diese Methoden zu einem im Alltag praktikablen und erfolgreichen ‚konfrontativen Arbeitsstil’“, heißt es im Info-Flyer. Dies können unsere nun frisch zertifizierten Trainer absolut bestätigen.

Begeistert berichten Derick und Tiemo von ihrer Erfahrung während der Ausbildung. Sie betonen die praxisorientierte Ausrichtung des Trainings, bei dem sie das erlernte Wissen unmittelbar in simulierten realitätsnahen Situationen anwenden konnten. Die Übungen und Tools, die sie erlernt haben, sind äußerst anregend und unterscheiden sich von den herkömmlichen Ansätzen, die ihnen bekannt sind. Besonders beeindruckt sind sie vom Ansatz der konfrontativen Pädagogik, der ihnen neue Wege aufzeigt, um mit schwierigen und herausfordernden Situationen umzugehen. Sie konnten ihre bereits erprobten Fähigkeiten weiterentwickeln und erhielten wertvolle Werkzeuge, um noch gezielter auf individuelle Bedürfnisse und Konfliktsituationen eingehen zu können.

Mit ihrer erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung sind Derick und Tiemo nun noch besser aufgestellt, um ihrer Tätigkeit als Streetworker gerecht zu werden. Sie sind voller Tatendrang, das erworbene Wissen in die Praxis umzusetzen und Menschen in schwierigen Lebenssituationen zu unterstützen. Ihre Erfahrung und ihr Einsatz werden einen wertvollen Beitrag zur Förderung eines gewaltfreien und respektvollen Zusammenlebens in der Düsseldorfer Altstadt und an der Rheinuferpromenade leisten. 

09/22, Tiemo